Suche nach der fremden unbekannten "weißen" Frau

Mit Bluse, Weste und Rock bekleidet kam Diara aus der Taverne heraus. Die Nacht war bereits eingebrochen. Sie schloß die Tür leise hinter sich und wartete einige Sekunden, bis sich ihre Augen an die dunkelheit gewöhnt hatten. dann wendete sie ihre Schritte in Richtung der Abtei des Schwertes. ein Blick nach rechts ließ sie innehalten. Dann näherte sie sich der Feuerstelle inmitten Porta Platas. Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht, als sie Fandarel schlummernd vorfand.

Sie bückte sich und entzündete mit einer herrenlos herumliegenden Zunderbüche das Lagerfeuer, nachdem sie das Holz neu aufgeschichtet hatte. Während dessen grüsste sie ihn laut, damit er wach wurde.

Nach einem kurzen Gespräch setzten sich beide nebeneinander auf eine Bank.
Sie entrollte eine selbst gezeichnete Karte von Isladora und erklärte ihm kurz ihre Gedanken dazu.
Porta Plata war eingezeichnet, sowie Der Hafen. Corazur wurde durch eine Krone dargestellt, Die Sümpfe mit Strichen und einem großen Haus, östlich Der Wald und Waldschrat mit einem von Fandarel gezeichneten Baum. Auch die Berge, , die Tempelbaustelle, das ehemalige Cyric-Dorf und der Nordwald mit den Elfenruinen und das Halblingsdorf sind eingezeichnet. Selbst die Schmugglerbucht wurde vermerkt, aufgrund der fehlenden Ortskenntnisse hierzu einfach am unteren Rand der Karte.
Beide machten sich daran, die Orte mit einem großen X zu kennzeichen, wo die "weiße Frau" bereits gesichtet wurde. Am Hafen, der Schmugglerbucht und in Corazur. Dann markierten sie Orte, an denen man sich Diaras und Fandarels Meinung nach gut verstecken könnte. In die engere Auswahl kamen das alte Herrenhaus, der Waldschrat, die Fischerbucht beim Fährmann und der alte Turm nahe des zerstörten Dorfes vor der Blutburg.

Sie verabredeten sich, in den nächsten Tagen erst einmal dem alten Herrenhaus einen Besuch abzustatten.
Dann trennten sie sich ihre Wege. Am nächsten Morgen hinterließ sie Cassadeja eine Nachricht, ob sie sie nicht vielleicht in die Sümpfe begleiten wolle, um das Herrenhaus zu untersuchen und nach Spuren der fremden Frau Frau zu suchen. Für den Fall, dass sie zustimmt, würde Diara den Ordensmeister Anarion bitten, Cassadeja für diesen kleinen Ausflug von ihren Pflichten freizusprechen und ihn fragen, ob auch er sie nicht auch selbst begleiten wolle.

Seit einigen Tagen treibt sich Coralina in Corazur herum. Immer wieder taucht sie am Markt oder im Handelsviertel auf, spielt abwechselnd auf ihrer Laute und Harfe und singt ihre Lieder. Dabei lauscht sie den Gesprächen der Bürger und Reisenden und hält Ausschau.

Auch Abends in der Taverne am Markt ist sie zu sehen, wie sie mit jungen Männern flirtet, die Würfel wirft und trinkt, immer mit einem offenen Ohr für die Umgebung.

Am vierten Tag, durchaus gezeichnet von wenig Schlaf und etwas zu viel Alkohol tritt sie mittags auf den großen Platz vor der Residenz und spielt dort ihre Lieder, mit ihren Augen die Umgebung und Mauern absuchend, bis zwei Palastwachen sie verscheuchen.

Nachdem sie einige Tage später in der Teestube zur Mittagsstunde ausgiebig gefrühstückt hat, tritt Coralina in die Mittagssonne. Die Tage zuvor hat sie die meiste Zeit in der Taverne oder dem Marktplatz verbracht und versucht, die Leute dezent über die Geschehnisse rund um den Palast zu erfragen.
Heute marschiert sie entschlossen zum Palast und tritt ein, nachdem die Wachen Sie gemustert und all ihre kleinen Waffen abgenommen haben. In der Eingangshalle fragt sie einen Wachsoldaten:

"Hee du..., ja genau du. Wo find ich'n hier 'nen Verwalter oder so. Hab'n Anliegen, jawohl!!!"

Ungeduldig schaut sie dem Gardisten ins Gesicht.

Ruckt etwas zu ihm, schon funkeln ihre Augen, der Mund öffnet sich zu einer schnippischen Antwort, dann schliessen sich die Lippen wieder und sie beisst hörbar auf die Zähne. Nach einmal einatmen erklärt sie:

"Wieso, willst'n du das wissen, siehst nich grad aus wie'n Verwalter, jawohl. *grinst frech* Sag ihm, die begabteste, schönste und berühmteste Bardin der Insel will sich vorstellen und wünscht eine Anstellung. Mir wurde zugeflüstert, die hübsche Dame an der Seite des Prinzen weiß gute Musik zu schätzen, jawohl!"