Kreis der Götter (Tempelgebäude)

Lange lag die Baustelle verlassen und so manch einer fragte sich was aus dem Bau des neuen Tempels werden sollte.
Nun jedoch tat sich dort wieder Leben. Von allen Seiten trafen Handwerker ein. Teils zu Fuß, teils auf den beladenen Wagen sitzend. Einige mit Schaufeln, Äxten und anderem Material bewaffnet. So gingen sie nach einer etwas ausgedehnten Frühstückspause dann ans Werk.

Und der Tempel wuchs und wuchs und wuchs….

Karren um Karren wurden die schweren Steinquader angeliefert und es ging zügig voran. Auch schien die Stimmung unter den Arbeitern besser zu werden.
Lag es an den Tränken oder daran das es seit einiger Zeit keine Diebstähle mehr gab?
Bis dem Arbeiter Gregor seine Börse fehlte. Zunächst ging er davon aus sie verloren zu haben doch dann erfuhr er, dass sie wohl gestohlen wurde. Misstrauen zog unter den Arbeiter ein. Jeder betrachtete den anderen nun mit Argusaugen. War der Dieb unter ihnen? Wer sonst konnte so nah an sie herankommen? Gregor schweig auf weitere Anfragen, gab sich seltsam verschlossen da es doch seine Börse war.

Nach einigen Tagen jedoch gerat es wieder etwas in Vergessenheit. Wie zuvor schon wurden die Materialien zwar an einer Stelle aufbewahrt aber von den Arbeitern nicht mehr so sorgsam bewacht. Nur die beiden Gardisten hielten noch Wache jedoch auch jene konnten nicht rund um die Uhr bleiben.

So langsam neigte sich der Bau dem Ende zu. Da es keine schlechten Vorkommnisse mehr gab arbeitet man nun zügig. Die Mauern ragten hoch in den Himmel und die Arbeiter begannen nun die Verzierungen anzubringen. Sollen sich Neugierige ins innere begeben so konnten sie schon einen Blick auf die Räume werfen bevor der Baumeister sie anherrschte.
Verschwindet ihr neugierigen Nasen...ich habe hier schon genug zu tun und keine Lust das wieder gestohlen wird oder es sonst Ärger gibt.

Die ersten Einrichtungsgegenstände wurden geliefert und aufgestellt und doch ging inmitten des Baues einiges zu Bruch was seine Laune nicht besserte.
Ich hoffe nur wir werden hier bald fertig *murmelte er vor sich hin* und bei den Göttern lass nichts weiter passieren

Jeder der an der Baustelle vorbeikam konnte sehen, dass es nun dem Ende zuging.
Das übrige Baumaterial wurde verladen und abgefahren, ebenso wie alles was noch an Werkzeug herumlag.
Auch die Arbeiter verließen die Baustelle und nur noch einige wenige verblieben welche kleinere Restarbeiten ausführten.
Ein einziger Wagen stand noch bereit aus dem nun die letzten Einrichtungsgegenstände verladen wurden. Decken und Kissen für den Lazarettbereich. Geschirr für den Bereich der Pflege verwundeter und noch einiges an Kleinkram was wohl eher für den privaten Bereiche der Heiler gedacht war.

Nun wird es wohl bald eine Eröffnung gegeben…*ein Schaulustiger zu einem anderen*
Meinst du wirklich? Der Baron wird es sicher nicht machen…der hat sich doch kaum mehr um diesen Tempel gekümmert. *antwortet der andere*
Naja aber irgendein Kleriker wird es doch machen, vielleicht ja diese weisse Frau …dann bekäme man sie wenigstens mal zu Gesicht.
Das wäre ja was..*grinst der andere* Sie soll ja eine tolle Erscheinung sein. Neugierig wäre ich schon. Würde gern die Frau sehen die unsern Baron um den Finger wickelt nachdem was sie sich nach der Landung hier so geleistet hat. Bestimmt ne Priesterin von Sune…*zwinkert er dem anderen vielsagend zu. Worauf beide in ein dreckiges Lachen einstimmen und dann wegschlendern*

Dunkel legt sich die Nacht über die Insel. Nur die Tiere des Waldes sind zu hören. Die letzten neugierigen die den neuen Tempel gleich am ersten Tag besucht hatten und ihre Opfergaben niederlegten sind nach Hause gegangen.
Leise…ganz leise tritt eine Gestallt aus den Schatten der Bäume hervor. Dunkel gewandet mit einer Mütze die ihre Haare verbirgt. Sie geht zum Tempelportal, schaut sich dort noch einmal um und als sie glaubt niemand zu entdecken schlüpft sie durch die Tür ins Innere.

Eine geraume Zeit vergeht…Stille…doch dann geht ein leises erschüttern durch den Boden. Kein Beben eher ein leichtes vibrieren. Die Tiere der Nacht ergreifen die Flucht. Eulen und andere Flugtiere flattern aufgeschreckt davon. Durch die Ritzen des Tempeldaches ist ein Lichtschein zu sehen der immer heller wird und wie in einem hellen Strahl nach oben durch das Dach den Himmel erleuchtet. Wie ein kurzer Blitz.
Dann fällt das Licht in sich zusammen und auch das Beben erlischt.

Die Tür des Tempels öffnet sich und die Gestalt tritt wieder hervor. Kurz legt sich von den Kerzen des Tempels etwas Licht auf Sie und sollte sich doch ein Herumtreiber in der Nähe aufhalten könnte er erkennen das um ihren Kopf herum etwas hell schimmert. Das Portal hinter sich schließend, schlüpft sie wieder in den Schatten der Bäume zurück.

Ruhe legt sich wieder über den Tempel jedoch jene die schon den Tempel im inneren betrachtet hatten könnten an dem Obelisken in der Mitten nun seltsame Lichter wahrnehmen.